Tanzbilder
In den Tanzbildern verbindet sich die Sprache der Malerei mit der Sprache des Tanzes.
Ich denke nicht, also bin ich. Durch Tanzen bringe ich mich in einen Zustand des Nichtdenkens.
Ich spiele mit wildem Zufall und gezähmter Präzision. Ich
male nicht nur mit dem Pinsel und der Hand. Auch der Verstand, der
nicht im Kopf sondern im ganzen Körper liegt, die Seele, die
unsichtbar stets nach sichtbarem, fühlbarem Ausdruck verlangt, der
Körper und das Herz, weit geöffnet durch den euphorisierenden
Tanz, all das versammelt sich und bricht sich Bahn durch die Utensilien
des Malers.
Ich male nicht, was ich sehe - ich male, was ich spüre.
psychographische Malerei
Symbolbilder
Symbolbilder beschränken sich auf wenig Farbe und nur zwei
Symbole: Das Männliche und das Weibliche, die Grundbausteine
menschlicher Identität und zugleich auch die wesentlichsten
Gestaltungsmöglichkeiten eines Bildes:
vertikal und horizontal () diagonal (
) rund (
)
Durch Variationen der Zeichen und Kombinationen
mehrerer Einzelbilder entstehen aus einem ursprünglich
binären System vielfältige Geschichten. Die Bilder liegen in
einem Bereich zwischen graphischer Malerei und lesbarer Schrift.
Zuweilen glaubt man, Rudimente aus Gebrauchsanweisungen
wiederzuerkennen oder skizzierte Soziogramme oder Choreographien vor
sich zu haben. Im nächsten Moment werden daraus technische
Schaltpläne oder aber Matrizen, aus denen sich Persönlichkeit
zusammensetzt. Ich beschränke die Darstellung des Menschen auf
das, was in einer virtuellen Welt von ihm übrigbleibt. Mich
interessieren hier vor allem Zwischenbereiche: zwischen Schrift und
Bild, zwischen Innen- und Außenwelt, zwischen Sex und Gender.
Einige dieser Bilder leben zudem vom Gegensatz zwischen glatter
Acrylflächen und mit Haaren versehener Stellen.
Die Natur ist vom Wesen her polar - vom Magnetismus, der zwischen Nord-
und Südpol strömt, bis hin zu der Anziehungskraft zwischen
dem maskulinen Kern und der femininen Ausstrahlung.
unerzählte Geschichten
Die unerzählten Geschichten sind eine
umfassende Serie von Bildern, die ich aus Comicheft-Strukturen
abgeleitet habe. Sie bedienen sich also einer Formsprache, mit der
gemeinhin fortlaufende Handlungen erzählt werden. Die Bilder sind
in Panels unterteilt, die wie eine Bildergeschichte chronologisch
gelesen werden können. Ihr Inhalt jedoch ist abstrakt - statt
realistischer Figuren sieht man mehrdeutige Symbole.
Die Betrachtungsweise pendelt zwischen der linearen Lesbarkeit
einerseits und der durchkomponierten Gesamtwirkung andererseits.
Schriftbilder
Lange Zeit habe ich mich mit Erscheinungsweisen der Schrift auseinandergesetzt. In allen erdenklichen Variationen habe ich mit ihr experimentiert und dabei ihre reine Visualität und ihr informationstragendes Potenzial gegeneinander ausgespielt.
figurative Malerei
Keine intellektuellen Spielereien. Keine komplexen
Plattitüden. Sinnlichkeit! Direkte Wahrnehmung vom Sinnesorgan in
den Körper. Klarheit. Einfachheit.
Keine postmoderne Selbstbezüglichkeit einer Kunst, die nur im
eigenen kunsthistorischen Saft schmort. Gnadenlos subjektiv.
Den Menschen etwas mitteilen. Freude verbreiten. Liebe verbreiten.
Spielen und feiern. Es gibt keine Intimität, die nicht schon jedem
bekannt ist. „Nichts ist verborgen, was nicht offenbar, und
nichts geheim, was nicht bekannt werden wird. Darum wird alles, was ihr
im Finstern gesprochen habt, am hellen Tage vernommen werden; und was
ihr ins Ohr gesagt habt in den Kammern, das wird verkündet werden
auf den Dächern.“ (Lukas 12, 1-3)
Jeder baut sich seine eigene Realität, aber niemand kann neue
Bausteine erfinden. Radikal die Pipeline der Subjektivität
anzapfen. Das Subjektive und das Objektive ergeben einen
gekrümmten Raum - daher trifft irgendwo das extrem Subjektive
wieder mit dem extrem Objektiven zusammen.
Alle Theorie ist menschengemacht. Die Natur lebt. Stoße heute die
Ordnung um, die du gestern gefunden hast. Schönheit entsteht aus
einem Wagnis heraus.