Klanginstallationen
Das pluralistische Soloton-Orchester
Film: Das pluralistische Soloton-Orchester
Das
Raumklavier
Interaktives Projekt während eines 5-wöchigen Artist-in-Residence Aufenthalts 2014 auf dem KulturGut Poggenhagen. Einem alten Klavier werden Gussrahmen, Saiten und Rückwand entfernt. Statt dessen werden vielerlei Klangobjekte im Raum an Holzgerüsten angebracht, die mittels Schnüren, Drähten oder Holzleisten durch die Klaviertastatur angespielt werden können. Zum Teil wurden auch die einzelnen Klavierhämmer ausgebaut und direkt an den Objekten angesetzt. Im Raum einer alten Scheune rasselt, scheppert, gongt, klingelt, trommelt und quietscht es. Eine alte Uhr schlägt, Steine plumpsen in einen Bottich mit Wasser, ein großes Blech donnert, Kastagnetten klappern, ein Sektglas wird angeschlagen, ein hohler Puppenkopf schlägt dumpf gegen eine Zinkwanne.
kleine
Murmuration
Ein zerlegtes Klavier, 88
Tasten verteilt auf 31 Bretter. Die Klavierhämmer schlagen
gegen Metall aller Art: Kreissägeblätter, eine
Thermoskanne, Weißblechdosen, Blechkanister, Drähte,
Saiten, Feuerschale und Fuß eines Grills, ein Ofenrohr,
Kuhglocken
Zu erleben war die Installation zur Blauen
Nacht in Nürnberg / Mai 2016 in der
Kartäuserkirche innerhalb des Germanischen Nationalmuseums.
Murmuration bezeichnet die unglaublichen Formationen, die
alljährlich zu beobachten sind, wenn abertausende von Staren
sich für den Flug in den Süden versammeln. Dabei
entstehen „Wolken“ in schneller und
ständiger Bewegung, die sich über den Himmel dehnen
und zusammenziehen, ohne dass jemals zwei Vögel
zusammmenstoßen würden. Aus der Bewegung vieler
einzelner Tiere entsteht ein größeres,
übergeordnetes, atmendes Wesen.
Das
wohlzerlegte Klavier
Aufgebaut während
einer 5 wöchigen Residenz aus Schloss Werdenberg in der
Schweiz..
Zur Schlossmediale gab
es täglich
Aufführungen. Im ersten Film ist die Dokumentation
mit Interview zu sehen. Der zweite Film ist der Mitschnitt
einer Aufführung.
Das
Tropfenorchester
Das pluralistische Soloton-Orchester
Musik(instrumente)
Das Idiophonium
Das Idiophonium besteht aus dem Gehäuse eines ausrangierten
Harmoniums, einer Klaviatur mit 49 Tasten und den damit verbundenen,
idiophonen Klangkörpern. Im Film sind einige kurze Musikstücke zu sehen und zu hören. Und hier findet sich der Radiobeitrag von Michaela Gericke für den RBB vom April 2020.
Das
Flaschenklavier
Klangbeispiele:
als Soloinstrument: cincinnatus
mit dem wohlzerlegten Klavier: gurkenkönig
Tam-Tam-Stamm
Entstanden während des zweiwöchigen, internationalen
Instrumentenbau- und Holzkunstsymposion auf dem Riedelhof im
Vogtland. Klangbeispiele als Soloinstrument: Ausschnitte aus affenmaschine
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präp(ariertes
kl)avier graf schepper |
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killer-kalimba |
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6
musikinstrumente film |
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klavier nachtigal und lerche |
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selbstbaumusik maestro palloncino |
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plasticussion und
präpavier gerümpler |
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krachmühle film |
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federkasten bärchens knallhaus |
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K-Musik |
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Installationen
ODIN
A4
Eine Ausstellung im KunstsalonG des Schweinfurter Kunstvereins
2013. Der Ausstellungsraum ist 34m lang. Besucher können einen
Weg durch die ca. 5000 DINA4 Blätter finden.
Das DINA4 Format begleitet unseren Lebensweg, von der Geburtsurkunde
über Schulzeugnisse, amtliche Vermerke und Formulare,
Werbebriefe, Mahnschreiben, Bewerbungsunterlagen, Gutachten,
über Rechnungen, Zulassungsbelege und Personalakten bis hin
zum Totenschein. Ein genormtes, bürokratisches Format, dem
nahezu gottähnliche Bedeutungsdichte zufällt; als
Hoffnungsträger, als Zensur und als letzte Instanz. In einem
kurzen Film kann die Installation
virtuell durchschritten werden.
Das
Nest
Aufbau in der 18m-Galerie
/ Frühjahr
2008 und zur Ostrale
2011. Das NEST: angefüllt mit Gewirren,
Verästelungen, Adern, Netzen, Kreuzungen, Knoten,
Fäden, Nestern, Maschen, Mustern, Spiralen,
Irrgärten, Haaren, Verflechtungen, Verbindungen,
Röhren, Kanälen. Sie bedecken die gesamten
Wände und die Decke des Nestes. Beleuchtet nur von einer
nackten, herabhängenden Glühbirne. Der Raum kann
durch eine Tür betreten werden. Eine Auseinandersetzung mit
dem Versuch, die Übersicht zu bewahren.
Nestkonstruktion: eine höhere Ordnung bei unterschwelligem
Durcheinander. Es erinnert an die faustische Suche nach dem, was die
Welt zusammenhält. Das lässt sich materiell begreifen
- etwas Einfaches und Stabiles besteht aus Komplexem und Fragilem - so
wie auch spirituell - Unruhiges und Verwirrendes sucht Halt in
Übergeordnetem und Verbindendem.
Die Türe verschließen und von allen Seiten von
Bildern umgeben sein. Als ob man in meinem Gehirn stehen
würde. Bilder, die ich in den letzten Jahren meines Lebens
angesammelt habe. Die Bilder, die mich bewegen. Es wird einem warm hier
drin. Eine visuelle Schwitzhütte. Ein Transformator. Die
Isolierung, die Glühbirne, die
Informationsüberflutung - Sehen wird hier drin zu
schweißtreibender Arbeit. Erleichterung beim Herauskommen aus
diesem Brutkasten. Weiße Wände - wie erleichternd
nach diesem Rausch der Bilder, Strukturen, visuellen
Überschwemmungen!
plastophysiologisches Neuronenriff
Installation zum
artbreit Festival 2014 in
Marktbreit.
Das Gefüge
Aufbau zur aquamediale12
in
Lübben. 9 Meter langes Geflecht aus Plastiksträngen,
welches
sich über ein Fließ spannt, auf dem
regelmäßig
Kähne fahren.
kleine
Befruchtungsszenerie
Installation entstand anlässlich des 3.
Offenen
Ateliers am Rothaarsteig in Brilon an der Hiebammenhütte und
erhielt den Kunstpreis Östliches
Sauerland 2014 der vom
Kunstverein Östliches Sauerland
ausgeschrieben wurde.
plastophysiologische Informationsblase
Installation zum Mystique Kunstfestival 2013 in Magdeburg, organisiert
von www.kulturanker.de
Hierzu gibt es auch einen kurzen Film
kleine Explosion
Durchmesser ca. 3,50m - Fichtenholzlatten. www.schlosspark-stammheim.com
Installation im Skulpturengarten des Schlossparks Stammheim in
Köln Die Berliner Version wurde von mir während des CUT-Performancefestivals in den BLO-Ateliers verbrannt. www.openspace32.de
Knallzelle
Eckige
Milch
Installation im Gastatelier der BLO-Ateliers/Berlin 2012.
Papierbahnen, die waagrecht und senkrecht durch den Raum gespannt sind.
Die Betrachter können nicht bis in jeden Winkel der
Installation
vordringen, aber man gelangt problemlos in die Mitte. Die zahlreichen
Bilder, die durch diese Installation im Raum fixiert sind, zeigen
Menschen, Tiere und Pflanzen, die unnatürlich eckig geformt
sind.
Kantige Wesen, als Würfel oder Quader abgebildet, oder in
kleine
Quadrate zerlegt bzw. sich aus solchen zusammensetzend. Über
kubistische Bilder und Roboter bis hin zu Särgen; Schweine mit
integrierten Schubladen, eckig gegossene Milch, Kartonmenschen,
Wassermelonen in Würfelform, gepixelte Figuren, in
Kästen
eingeschlossene Körper, kantige, gerasterte, eingegitterte
Menschen, Quadratköpfe, kleinkarierte Neurosen.
Oftmals zeugen diese in rechten Winkeln eingefangenen Körper
von
Funktionalität und Anpassung. Organische
Unregelmäßigkeiten werden wegrationalisiert. Kisten
und
Schachteln sind stapelbar, platzsparend und effektiv. Wer rechtwinklig
träumt, der lässt sich besser einordnen. Wer eckig
denkt,
lebt passgerecht.
Flüchtiges
Gebäude
Eine Arbeit für
die Ausstellung 'Kunst-Obdachlos'
2008 im
Stadtbad Steglitz organisiert von www.kulturring.org
Ein Haus aus 17 deutschen Ausgaben der 'Financial
Times'. 2,30m
breit, 3,20m lang und 2,50m hoch (mit Giebel 3,50m hoch).
Ohne
zusätzliches Baumaterial, lediglich an Schnüren
aufgehängt, schweben die Zeitungen in der Mitte einer
ehemaligen Schwimmbadhalle und bewegen sich sanft bei leichtem Luftzug.
Für das Projekt 'Kunst – Obdachlos' konnte diese
Halle temporär genutzt werden. Obdachlose
KünstlerInnen waren ebenso vertreten wie wohnhafte
KünstlerInnen, die sich mit dem Thema beschäftigt
hatten.
unablässig
beschriebener Raum (5,00m lang x 3,30m
breit x 2,60m hoch) zum Kunstkarrée 2010 in Schweinfurt
... unablässig spinnt sie das Gewebe, reiht einen Knoten an
den anderen … Textur
Verbindung Zusammenhang Konstruktion Faden Sammlung Schnittpunkte
Reihung Gedanke Netz System Einordnung Akkumulation Konglomerat
Verkettung Verfilzung Ballung Gewöll Hirnwindung Bedeutung
Kern Wohnung Quintessenz Facetten Mosaik Knoten Verstrickung Flechtwerk
Verdichtung Information … wer A sagt, wird auch Z sagen
… unablässig
strömen Erinnerungen in die Wohnung und legen sich wie Staub
auf die Möbel … man sagt, die Welt sei rund ...
viereckig aber erscheint sie mir, wenn ich sie durch mein Fenster
betrachte … die Sehnsucht nach einem Zuhause kollidiert mit
der Schwierigkeit, es im Dickicht zu finden … der
Körper des Berges zögert an meinem Fenster ... wie
kann man hier herein, wenn man der Berg ist; wenn man zur Höhe
hin, mit Felsen und Steinen, ein Stück der Erde ist, vom
Himmel verwandelt ...
gewahnsam verhauste
Umwohnung
Installation zur Höhler Biennale 2015 in
Gera. Besucher
können sich am Eingang einer
unbeleuchteten 5m langen Nische des Kellergewölbes zwei
schwache Taschenlampen anknipsen
und damit die Höhle erforschen. Die stark
eingeschränkte Sicht in dem Gewölbe
verstärkt das Gefühl, von den Umwucherungen
umhüllt zu werden, je tiefer man vordringt.
Das
Ummichherumangehäufte
Installation - hier in der
Schaubühne
Lindenfels / Leipzig 2009 und auf der Ostrale
in Dresden 2011.
Die Welt formt mich. Ich forme die Welt. Ich lebe in der Welt. Die Welt
lebt in mir. Das UMMICHHERUMANGEHÄUFTE ist Wohnort von
Erinnerung und Gelebtem. Ein hohler Berg aus Informationen. Eine
Struktur, die meine Gedanken nährt. Manche Gedanken wohnen in
einer dunklen Kammer. Manche Gedanken sind überall zu Hause.
Mein Haus ist ein Nest in der Welt. Ein Nest aus toten Zeitungen. Das
Leben formt. Ich werde zu dem, was ich denke, in meinem Haus, in meinem
Kleid. Die Zeit furcht ein Gedankennetz in meinen Kopf.
Ein intimer, abgeschotteter Raum, geformt aus einem
öffentlichen, jedem zugänglichen Medium: der Zeitung.
(Größe etwa 4,50m lang, 2,20m hoch, 1,00m
breit)
Bildschirm
I und II
Installation zur
Ausstellung 'Schwarze Kunst und Neue Medien'
- 4. Kulturforum im Zeughaus Schweinfurt, das ehemalige Verlagshaus der
lokalen Zeitung, 2009.
Geknüllte Zeitungen, geballte Informationen. Der Bildschirm,
das neue, digitale Medium, wird imitiert vom alten, gedruckten Medium
Zeitung. Eine Fläche, gebildet aus Punkten, in einem Raum,
durchschnitten von Linien. Ein Netz, in dem sich Pixel verheddern. Aus
Textelementen werden Bildträger. Das Einfangen komprimierter
Informationsatome - vergleichbar dem Fischen mit großen
Netzen, dem Fliegenfangen im Spinnennetz, dem Auftreffen des
Elektronenstrahls auf der Mattscheibe oder auch dem
Papierschöpfen – dem Erzeugen einer ebenen
Fläche aus ursprünglichem Durcheinander. Von Medien
erwarten wir, dass sie im Gewirr der Informationen Ordnung schaffen und
Dinge auf den Punkt bringen; dass sie uns wohl und recht informieren.
Dabei liefern Medien immer nur einen gewissen Ausschnitt der
Wirklichkeit. Sie ziehen gleichsam ihre eigene Ebene durch den Raum der
Schnüre und manifestieren ihre eigenen Behauptungen. Sie
liefern ein mögliches Abbild der Realität, auf
welches wiederum Leser und Betrachter ihre eigenen Gedanken werfen.
Die Ausstellung wurde organisiert vom kulturpackt
Performance
Catch
and Release
Performance
während dem Urbs Art Festival concreta festapoesia der Accademia
d'Ungheria
in Rom. Auf knapp 400 silbernen Zetteln sind Weisheiten notiert, die
ich im Laufe meines bisherigen Lebens zusammengesammelt habe. Besucher
des Festivals sowie zahlreiche Passanten sind aufgefordert, aus den
durchsichtigen Säckchen meines Kostüms sich jeweils
einen
silbernen Zettel zu nehmen und ihrerseits auf einem weißen
Papier
eine Weisheit ihres Lebens zu notieren und in mein Kostüm
zurückzustecken. Im Laufe der Performance werde ich
dadurch immer weißer.
Realklotz
Eine Arbeit über die Frage,
wie ich
Realität konstruiere und wie die Realität mich
konstruiert.
Galerie
Nord in Berlin. Ich durchquere einen Raum - ziehe einen Faden
hinter mir her - werde mit Textfragmenten beklebt - setze den
Kopfkasten auf
einen Sockel.
Je sus
desto süßer
Durchbeiß-Performance im Kulturpalast Wedding Berlin.
Zwei Kieferholzlatten in der Raummitte an zwei stehenden Balken festgenagelt. An den Seiten eine Bildersammlung gekreuzigter Wesen: ein Fakir, ein Frosch, eine Ratte, ein Jesus aus Zigaretten, eine blutüberströmte Frau, ein Jesus mit Gasmaske, Jesus als Anziehpuppe, das Kreuz als Bürste usw... was sich alles an Kreuzvarianten finden lässt. Vier Menschen aus dem Publikum schreiben mir mit brauner Farbe aus einem Honigglas die Worte je, sus, desto und süßer auf den Rücken. Dann knie ich mich vor die Holzlatten und beginne, sie durchzubeißen. Das knacksende Geräusch der absplitternden Holzfasern. Einige wenige Male werfe ich eine Prise Konfetti in die Luft; etwas ausgiebiger, wenn die erste Latte durchbrochen ist. Mache mich sogleich wieder ans Durchbeißen. Auch die zweite Latte bricht und fällt. Ein letztes Mal Konfetti werfen. Der Weg ist frei.
Paintboxing
Performance zur Magistrale 2007 an der Potsdamer Straße in Berlin. Aus harten Prügeln wurden bunte Konfetti.
Nullhundertnullundnullzig
Performance im Kulturpalast Wedding zusammen mit Mahela Rostek. Der Tisch ist vollständig bedeckt mit gelben, roten, blauen, grünen, orangenen, braunen Schokokugeln, schokolierte Erdnüsse, bunte, lustige Happy-Atome, Frohsinns-Bausteine. Mit stoischer Mine lässt mir meine Partnerin eine nach der anderen in den offenen Mund fallen. Anfangs ist mein Mund leer. Keine der Schokokugeln zerkaue ich, mein Mund füllt sich mit ihnen an, schließlich laufen sie über und kullern aus meinem Mund heraus. Meine Partnerin fährt unbeirrt fort. Nach einer Stunde stehe ich auf, die restlichen Schokoteile fallen mir aus dem Mund, wir gehen ab.